Dienstag, 27. Februar 2007

Tag 5: Kick it like ... Mohamed Ali

Da der gestrige Ausflug und die halbe Nacht im Whirlpool mit Mondkuss ihren Tribut forderten, schlief ich fast bis Mittag durch. Und ich hätte mit Sicherheit noch weiter in die Kissen geschnarcht, stünde nicht die obligatorische Schleim-Runde auf dem Programm. Vorher jedoch noch schnell eine kleine Erfrischung in der Blubberwanne.
Monkuss versichert mir sehr zu meiner Freude gleich zu Beginn seiner Zuneigung. Darauf gestehe ich ihm, dass ich den totalen Unterwäschefetisch habe, was er jedoch mit gemischten Gefühlen aufnimmt.


Bambi binde ich ans Ohr, dass ich sie obermegasupergigantsch finde – besonders in ihren sexy Dessous. Sie findet es schreiend komisch.
Total perplex bin ich, als Neph mich ganz fest an sich presst und an meinem Hals knabbert. Also entweder hat die Süße über Nacht eine extreme Zuneigung für mich entwickelt oder aber sie versucht mit letzter Verzweiflung, mir den Kopf von den Schultern abzubeißen.


Nach langer Suche nach Mr Kakaduu, finde ich dann in meinem Luxusbad. Scheinbar hatte die Tür geklemmt und er saß einige Stunden fest. Froh darüber, endlich eine Menschenseele zu sehen, fällt er mir um den Hals. Dieser erste Körperkontakt macht mir jedoch deutlich, dass ich Kakaduu zwar sehr gern mag, ihn aber überhaupt nicht anziehend finde.


Derweil zeichnet die Fernsehkamera einen auf dem Klo bitterlich schluchzenden Mondkuss auf. Befürchtet er etwa, gegen Neph nicht ankommen zu können? Oder hat sie vielleicht doch seinen schwarzen Lieblingschal gemopst?

Allein im Bad, muss ich noch schnell meine Beine enthaaren und eine Entscheidung fällen.

Neph: 100/59 = 159 Punkte (2 Blitze)
Bambi: 100/55 = 155 Punkte (2 Blitze)
Mr Kakaduu: 100/30 = 130 Punkte (-1 Blitz)
Mondkuss: 100/30 = 130 Punkte (0 Blitze)

Es ist zum Verzweifeln! Wie ich auch drehe und wende, ich mag Mondkuss und Kakaduu gleich gern. Aber letztlich geht es bei dieser Challange ja nicht um Freundschaft, sondern um Liebe. Und da schneidet Mondkuss einfach besser ab.


Da heißt es also Abschied nehmen und Telefonnummern austauschen, damit man sich nach der Show nicht aus den Augen verliert.
„Mach Dir um mich keine Sorgen, wir Kakaduus sind hart im Nehmen.“ – sagt er achselzuckend, während Neph resigniert feststellen muss, dass sie auch weiterhin in diesem Haus gefangen gehalten wird.
Mondkuss hat die Entscheidungsverkündung verschlafen, kommt aber angerannt um wenigstens zum Abschied zu winken.


Danach putzen wir uns alle mal so richtig für die abendlichen Dates in der Stadt heraus.
Während Neph so langsam und sicher darüber verzweifelt, dass sie wohl möglich am Ende noch als Braut an den Altar geführt wird, gibt ihr Bambi etwas Hoffnung: „Vielleicht wirst Du ja noch von Aliens entführt?“
Mondkuss hat der Ehrgeiz gepackt. Er will diesen verdammten Teddy und basta! Die Chance ist zu greifen Nahe.
Ich hingegen bin auf den hohen Schuhen umgeknickt und habe mir den Kopf an der Kante des Billardtisches aufgeschlagen. Super, als wäre die Entscheidung nicht auch ohne Dröhnen und Wummern schon schwer genug!


Bambi bestelle ich zu einem kleinen romantischen Hotel im Grünen. Leider beschließt sie doch, ihren chicen Fummel daheim zu lassen.
„Dann gaffen alle so.“ - gibt sie schüchtern zu.
„Aber wenn wir daheim sind, zieht Du ihn wieder an? “

Im Restaurant stoßen wir zunächst auf uns Beide an, bevor wir uns anschließend für kleine Lustspiele in den Whirlpool unserer Suite zurückziehen. Auch wenn ich gern einen Schritt weiter gegangen wäre und Bambi auf dem Teppich vor dem Kamin vernascht hätte, wird es auch ohne Sex ein supertolles Date.

Wieder draußen, treffe ich Mondkuss und fahre mit ihm in einen Club…

… wo wir uns hemmungslos auf der Tanzfläche austoben und uns langsam näher kommen. Natürlich legen wir auch den Entchentanz aufs Parkett, dass die Anwesenden nur so vor sich hin sabbern. Leider will Mondkuss die ganze Zeit mit mir tanzen, so dass wir uns noch nicht einmal miteinander unterhalten können. Und er erlaubt mir erst nach dem eigentlichen Date, ihn sanft zum Abschied zu küssen. Aber irgendwie ist so eine Scheu auch furchtbar niedlich.

Als ich Neph endlich zu mir bitte, ist sie gar nicht begeistert ihre eigene Tanzstunde bei Bambi abzubrechen. Aber da sie einen Vertrag unterzeichnet hat, muss sie sich doch in die Stadt wagen.

Während ich sie hemmungslos anbaggere und dabei offenbare, sie so heiß zu finden, dass ich sie eigentlich nur mit nem Pfannenwender anfassen dürfte, schüttet sie sich demonstrativ bis Oberkante Unterlippe zu.
Dach dann kann ich mich nicht mehr beherrschen: Ich reiße sie an mich und drücke ihr einen feuchten Kuss auf den Mund.
„Das ischt jetzt doch wohl nischt Dein Ernscht, odda? Wie soll isch dasch nur je meinem Ver… Verlobeti …dingschda… erklärn? Dasch habbn jetscht alle im Fernschen geschehn.“

Aber nicht nur die Leute vor der Glotze haben und zugesehen. Nein, Mondkuss, von dem ich völlig vergessen hatte, dass er im Restaurant schmutzige Teller wusch („N bissel was dazuverdienen“), brauste an und knallte mir eine, dass ich Sterne sah.
(Was ist nur los mit den Männern von heute? Ist Frauenschlagen etwa wieder in?)
Aber da ich noch Neph an meiner Seite habe, schlucke ich meinen Ärger herunter und widme mich ganz ihr. Wäre ja auch noch schöner, wenn ich mir eine eventuelle heiße Nummer entgehen lasse, nur weil Mondkuss die Nerven verliert.
„Abber jetzt bischt Du brav, verschtanden?“ – Toll, schon wieder keine heiße Nummer.


Wieder daheim schmeißen sich alle wie versprochen in ihre teuren Fummel.
Während ich den beiden Mädels mit vor Stolz geschwellter Brrust erzähle, dass ich wahnsinnig trinkfest bin und Bambi darüber kichert, dass man selbe nicht von Neph behaupten könne, schaut sich Mondkuss einsam und verlassen einen Boxkampf an. Und plötzlich hat er eine Wahnsinns Idee:

Er schleicht sich von hinten an Neph heran, packt sie am abwesenden Kragen und zieht sie auf dem Boden runter, um sie darauf seinen Fäusten vorzustellen. Bambi wimmert vor Angst um Neph und um Nephs Frisur, die Mondkuss sicher ruinieren würde. Ich hingegen finde das alles sehr aufregend. Endlich kommt Stimmung in der lahmen Hütte auf, endlich kloppt man sich um meine Gunst! Jawohl, ihr habt es endlich geschnallt Leute!
„Haha, endlich hab ich’s Dir gezeigt! Du wirst nicht gewinnen und mir den Teddy wegkaufen!“ – triumphiert Mondkuss.
„Isch will doch gar keinen Teddie“ – stöhnt Neph. „Isch will doch nur nach Hausche.“

Während Neph sich die Augen ausweint und Bambi ihr tröstende Worte zuflüstert, muss ich Mondkuss mitteilen, dass die Leute vom Sender mit einem sofortigen Abflug drohen, wenn er noch mal über Neph herfällt. Das würde nämlich die Zielgruppe vor den Fernsehern verängstigen.

Daraufhin zieht sich Mondkuss schuldbewusst in die Küche zurück und starrt aus dem Fenster in eine ungewisse Zukunft.
Im Wohnzimmer schenkt mir Bambi derweil freudestrahlend einen tiefen Blick in die Augen. Da sich aber Neph um die Sicherheitsmassnahmen in der Villa sorgt, muss ihr versprechen in dem Regelwerk Nachforschungen zur Recallmöglichkeit von Mr Kakaduu anzustellen.

Aber zuvor brauche ich dringen eine kleine Katzenwäsche (Ja, Bambi schau nur zu! Ich bin nicht schüchtern!). Diese ganze Sendung stinkt mir so langsam zum Himmel. (Und ich darf noch nicht mal Susi anrufen! Dabei waiß sie immer einen Rat.)


An einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit genießt Godin ihren Urlaub. In einer Bar trifft sie meine Susi, der sie von ihren Erlebnissen in der Villa berichtet. Für den Abend kauft sie sich in einem kleinen Strandkiosk die allerneuste Ausgabe eines Wissenschaftsblatts mit dem Aufmacher „Aliens – Wie kompatibel sind sie mit dem neuen Add-On? Werden sie auch Wintermäntel tragen?“

Ebenfalls an einem anderen Ort aber zur selben Zeit wartet Stev ungeduldig auf und abwandernd auf den Bus nach Indien, der einfach nicht kommen will. Dabei hatte er die Tickets doch schon morgens früh für einen vierstelligen Betrag erstanden. Der Bus wird doch hoffentlich nicht irgendwo eingeschneit sein?

Am selben Ort zur selben Zeit beschließt Mr Kakduu seinen neuen Abendfummel spazieren zu führen. Schließlich sei es die letzte Möglichkeit, den Zuschauern seinen Luxuskörper zu präsentieren und die Mädchen reihenweise in Ohnmacht fallen zu lassen. Aber da wo ein Matrose ist, kann auch Petzi nicht weit sein, oder?

Zurück in der Villa darf man zusehen, wie Mondkuss sich im Sprudelkasten entspannt, wie Neph sich nicht mehr in die obere Etage traut, weil Bambi ihr eröffnet, gerade einen Liftabsturz überlebt zu haben, und wie ich meine Sushi stilecht mit einer Gabel verspeise.