Dienstag, 27. Februar 2007

Tag 4: Alle meine Entchen

Schon in den frühesten Morgenstunden, wird es laut in der Villa, denn Bambi und ich liefern uns einen heißen Kissenmatch. Aber wie heißt es doch so schön: Morgenstund hat Federn im Mund. Oder so ähnlich…

Mit meiner ausgeklügelten 3-Schritte-Blendetechnik (Filrten, Umarmen, Anhimmelnlassen) punkte ich bei Bambi ohne Abstriche. Tja, sie hat eben Geschmack, die Kleine!


Stev hat überhaupt keine Lust auf mein Tripple-Schleim-Treat und verzeiht sich ins Bett, um ein wenig zu knacken. Er hätte die ganze Nacht Lieder für mich komponiert und bräuchte jetzt seinen Schönheitsschlaf. Ich habe ihn zwar die halbe Nacht Pollspielen sehen, aber ich nehme die kleine Lüge ganz gelassen und völlig ohne Ärger hin. Bin schließlich eine klasse Frau, die es verkraften kann, auch mal nicht im Mittelpunkt zu stehen.
(Pöh! Ich hab ja noch andere Verehrer, die mich ansabbern können!)


Die Neph zum Beispiel! Die ist nämlich ganz angetan von meinen Blendermethoden. Boom, Baby! Es hat sich voll gelohnt, einen auf Softie zu machen!

Mr Kakaduu durchschaut meine billige Masche hingegen sofort und reicht auch gleich mal ne Beschwerde an den Sender ein: „Hallo? Ich bin vielleicht müde, stinke wie ein Gaul und versuche darüber hinaus das Familienrezept doch zu knacken! Könntet ihr also bitte dafür sorgen, dass ich wenigstens in der Küche meine Ruhe habe? Ich muss mich konzentrieren!“ – Sagt´s und hängt ein „Genie bei der Arbeit – Nicht Stören!“-Schild an die Tür.


Auch Mondkuss ist nicht nach meinen Annäherungsversuchen zumute. Außerdem hätte er mich lieber dunkelhaarig. Na toll! Red is the only Option, Freundchen!


Als auch Stev endlich aus den Federn kriecht, präsentiert er mir voller Stolz seine neuen kleinen Höschen. Aber die sind auch wirklich so was von winzig, dass ich befürchte gleich loszusabbern. Allerdings bleibt mir die Spucke dann doch noch weg, als er mir im entscheidenden Moment eröffnet, dass ihn meine Brille gar nicht anturnt und er sowieso lieber jemanden - wenn schon weiblich - wie Bambi sucht.


Auf den Schreck muss ich erstmal was Süßes in mich hineinstopfen. Aber auch am Esstisch ist nur Stevs Unterbekleidung ein Thema. Mondkuss gesteht, dass er nur froh ist, dass er den Mund geschlossen hat, sonst würde auch er lossabbern. Und ich glaube, Neph stimmt ihm da zu.
Ich allerdings habe von Thema Stev die Nase voll. Also verteile ich mal waffelmampfenderweise die Punkte:

Neph: 94/45 = 138 Punkte (und ein pinkes Herzchen für die himmlischen Morgenstunden)
Bambi: 74/38 = 112 Punkte (Pinkes Herzchen als Bonus für den schönen Augenaufschlag)
MrKakaduu: 71/14 = 85 Punkte (wir liegen eben auf einer Wellenlänge)
Mondkuss: 32/32 = 64 Punkte (diese Jacke ist eben göttlich!)
Stev: 42/18 = 60 Punkte (Er ist zwar heiß, scheint mich aber nicht wirklich zu mögen)


Die Würfel sind also gefallen! Zum Abschied überreiche ich Stev ein Gemüsetablett. Möge er damit glücklich werden.
Als Neph von seinem Rauswurf erfährt, kommt sie direkt angerannt und winkt ihm besorgt zum Abschied. Er würdigt sie jedoch keines Blickes, sondern zermürbt sich den Kopf, wie zum Teufel er ohne Geld nach Indien kommen soll.
Auch Bambi winkt ihm noch mal in ihren heißen Dessous zum Abschied. Sie scheint mit angehört zu haben, dass sie seine absolute Traumfrau wäre, würde er auf Mädels stehen.
Nur Mr Kakaduu hat keine Zeit zum Winken. Der schrubbt nämlich fleißig das Bad.

Wer jetzt noch Mondkuss in der Abschiedsrunde vermisst, dem sei versichert, dass dieser Stev traurig aus dem Fenster nachsieht und sich um ihn sorgt, da er ganz eindeutig die Worte „muss ich wohl trampen“ aus seinem Mund vernommen hat. Oder kündigt sich da etwa eine Panikattacke an, weil er befürchtet, der nächste zu sein, der die Villa verlässt? So würde er nämlich niemals den Original-Amelie-Gammel-Teddy ersteigern können… Was weiß ich, bin ich etwa ein Hellseher?


Außerdem habe ich ja wohl wichtigeres zu tun, muss mich nämlich am Bambi ranmachen und sie zum gemeinsamen Duett bequatschen:
„Änd Aiiiiiiii will ölwäääääis love üüüüüüüüüüüü!“
(Yeah, that´s true Rock´n Roll, Baby! Aber was tut man nicht alles, um so einer Süssen, nicht an die Wäsche zu dürfen? Eben.)


Mondkuss macht sich erstmal daran, zu überprüfen, ob ich den Entchentanz noch kann. Mit rhythmischen Klatschgeräuschen feuert er mich an, während ich mir keinen Patzer leisten kann unter seinem wachsamen Blick. Aber es klappt gut, ich begehe keinen einzigen Fehler. (Puh, mich also mal wieder nicht zum Affen gemacht.)
Für den Rest der Stunde kehrt jedoch gepflegte Langeweile ein.


Um ein wenig Abwechslung in unser tristes Flirt-Dasein zu bringen, gönnen uns die Produzenten für kurze Zeit ein Telefon, mit dem wir ein Taxi rufen können. Da ich zuerst am Hörer bin, bestelle ich eine Fahrt zum nagelneuen Erlebnisbad – so neu, dass noch nicht fertig gebaut, so neu, dass noch ohne Erlebnis…
Natürlich kriegt Neph die totale Krise, weil sich schon wieder ein weißer Gegenstand in ihr Leben geschlichen hat. Sie will schwarz (oder dunkel Rot), verdammt noch mal, s.c.h.w.a.r.z (oder d.u.n.k.e.l.r.o.t!)!


Während ich mich doch noch vor Mondkuss blamiere, da ich die Schrittreihenfolge vertausche, ist zumindest Bambi schwer von meinem Können beeindruckt.
Derweil zieht Mr Kakaduu schon fleißig seine Bahnen und Neph gönnt sich und ihren Nerven erstmal ein entspannendes Milchbad.
(Milch ist aber auch Weiß, Neph.)


Und als ich mich endlich aufs Sprungbrett stelle, um die ganzen Waffeln loszuwerden, gewährt mir Bambi endlich den versäumten Anblick ihrer Rundungen im heißen Bikini!
„Love me like a reptile!“ – knurre ich genüsslich.


Am Abend schnappt sich Mr Kakaduu im kleinen Imbiss nebenan ein einziges Stück Pizza. Schließlich will er sich die Mukkis nicht gleich wieder durch zu viel Fett versauen.
Die Mädels am Tisch hinter ihm, pappen förmlich greifbar ihre Blicke auf seinen neuen Knackarsch.
(Später sollen sie sogar ohnmächtig geworden sein, als er ihnen sein umwerfendes „Wisst ihr, wo die Klos sind?“ zugeworfen hat.)


Derweil ist Neph mit ihrem Bad fertig und gönnt sich eine kleine Kreuzfahrt.


Mondkuss tut hinter der Absperrung dasselbe, doch die bewundernden Blicke gelten nur Neph. Da hat sich die Zeit im Kindergartentheater gelohnt, die einem die Qualitätsunterschiede in der Performace zweifelsfrei vor Augen führt.


Ich habe die Nase voll und eröffne Mr Kakaduu, dass er Zeit wird unsere sieben Sachen zu packen und zurück zum Anwesen zu fahren.

Daheim mache ich Mondkuss unmissverständlich klar, dass ich seine Fliegerjacke ganz entzückend finde. Aber nun befürchte ich, dass er es falsch aufgefasst hat und jetzt glaubt, ich wolle sie ihm stehlen. Schließlich hätte ich ja auch Mr Kakaduus Kekse gestohlen.

Apropos Mr Kakaduu… Der legt an diesem Datingabend eine erneue Gesangsperformance hin, während ich ihn mit meinen graziösen Tanzschritten zu beeindrucken weiß.
(Ob er gemerkt hat, dass ich nur auf seinen Süßen Höschen starre?)

Offensichtlich schon, denn nun zeigt er sie mir aus aller Nähe auch noch in der Rückansicht. Legga!

Neph will bei ihrem Date zwar nicht mit mir singen, lässt sich aber anstandslos von meinen zarten Annäherungsversuchen belullen.
(Oder ist es ihre neue Taktik, um mich zu vergraulen? Hat sie etwa spitzgekriegt, dass ich auf zurückhaltende Rehleins stehe? Die wird doch wohl nicht mein Tagebuch gelesen haben?)

Unten schwebt derweil der Kakaduu im Glück: Endlich ist ihm das Familienrezept meines Kemptners gelungen! Da hat sich der ganze Schweiß gelohnt!




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