Sonntag, 25. Februar 2007

Tag 3: Das feurige Temprament des Mr Kakaduu

Neuer Morgen, neues Glück! Während Mondkuss und ich noch unsrer Morgenhygiene nachgehen, sitz Godin immer noch am Schachtisch und spielt wie eine Besessene, die Unsterbliche Fernpartie im 1964er Weltturnier nach. Im Wohnzimmer wird Stev von Neph und Bambi beim Billard vermisst, während dieser sich eine Waffel hinter die Kauleisten schiebt. Mr Kakaduu hingegen probiert schon mal seine neuen Weihnachtsplätzchen-Rezepte aus. Er will nämlich für das neue Add-On mit Winter bestens gerüstet sein, um endlich ganz klassisch Weihnachten feiern zu können.


Da heute hemmungsloses Baggern auf dem Stundenplan steht, mache ich mich gleich auf den Weg zu ihm, um ihm mitzuteilen, dass die Farbe seiner Plätzchen hervorragend mit dem seines Shirts harmoniert. Zwar ist er noch angesäuert, weil ich mich gestern Abend seinen Gesangeskünsten gegenüber so reserviert verhalten habe, aber man sieht ihm schon an, dass er sich sehr über mein Kompliment freut.


Bambi lässt mich ganz nah an sich ran. Und während ich ihr süße Schweinereien ins Ohr flüstere, tätschelt sie zärtlich meine Schulter.
(Mhm, wie sie duftet! Was sie wohl für ein Shampoo benutzt?)


Mondkuss und Godin erwische ich im oberen Stockwerk. Mit erwartungsvollen Blicken schauen sie mich an. Hm, sie scheinen zu ahnen, dass ich Bonbons in meinen Taschen habe.

Aber statt Süßem gibt es erstmal einen vorsichtigen Annäherungsversuch bei Mondkuss, den dieser leicht aber bestimmt zurückweist. Godin ahnt wohl, dass ihr dasselbe blüht und ergreift schon mal vorsichtshalber die Flucht.
(Toll, wieso habe ich Stev nicht zuerst beflirtet?)


„Hey Süsse, nicht so schnell, wollen wir nicht mal ein wenig plantschen gehen? Nur Du und ich? Und ohne diese lästigen Klamotten!“ – schnurre ich an ihre Adresse. Doch sie reagiert regelrecht entsetzt und macht sich mit den Worten „Nee, ich muss noch das Bad putzen“ aus dem Staub.


Im Bad finde ich sie zwar nicht, dafür aber Stev. Zu meinem Pech ist er schon vollständig bekleidet. (Mist, ich sollte dringend an meinem Timing arbeiten!) Auch er ist von meinen Flirtversuchen nicht sonderlich angetan. Ganz schnell macht er die Biege und lässt mich im Regen stehen. Oder was tropft da so im Hintergrund?


Eigentlich habe ich ja keinen Bock mehr, denn so viele Körbe hintereinender haben mein Ego ganz schön zermürbt. Aber wat muss, det muss! Ich entscheide mich für ein harmloses Händchenhalten und lasse Neph erstmal einige Minuten Zeit sich an meine Hand in ihrer zu gewöhnen, bevor ich ihr auch die andere reiche.


Und siehe da: Sie ist ganz entzückt und will sogar ein wenig schunkeln. Und ich bilde mir sogar ein, rosafarbende Herzchen aus ihren Ohren und in Luft fliegen zu sehen.

Doch da kommt plötzlich Mr Kakaduu wie der Teufel angerannt und donnert mir eine, dass mir das Hören und Sehen vergeht.
„Ich habe Dir vertraut! Ich habe Dich gemocht! Und so dankst Du mir? Frisst einfach alle meine Kekse weg! Du fieses, gemeines Frauenstück, Du!“ – Zischt er hervor.
Da ich mir so eine Behandlung nicht gefallen lassen will, knalle ich ihm ebenfalls eine, dass ihm die Backen zischen.
„Wovon redest Du überhaupt? Ich habe Deine Kekse nicht gegessen! Und selbst wenn, das ist immer noch kein Grund, mich zu schlagen! So eine Diva wie Dich heirate ich nie und nimmer!“


Wütend geht jeder seines Weges. Mr Kakaduu flüchtet sich zu Godin ins Bad, die dort tatsächlich putzt, und jammert von der miesen, gemeinen Kuh, die die besten Kekse aller Zeiten ganz allein verdrückt hat. Godin hört sich seine Geschichte geduldig an und tröstet den Ärmsten so gut sie kann.


Derweil haben die Jungs den Fernseher für sich entdeckt und schauen begeistert in die Flimmerkiste. Bambi versucht erneut, bei Neph zu landen, indem sie ihre atemberaubenden Hüftschwünge vollführt und Neph zuflüstert: „Ich würde Dich am liebsten Deinem Verlobten stehlen!“. Neph ist so erschrocken über dieses Geständnis, dass ihr die Kinnlade zwar runterklappt, aber kein Wort herauskommt.


Als Bambi und Neph sich ein kleines Nickerchen für die Schönheit gönnen wollen, machen sie eine Entdeckung: Ich habe mich vor lauter Selbstmitleid ob meines unattraktiven Äußeren in das Mädchenzimmer zurückgezogen. Und während Bambi die Zeit nutzt, um sich strategisch folgerichtig zu entkleiden, funkelt mich Neph an. Ich werde mich doch wohl nicht schon wieder an ihren Socken vergriffen haben?


Nachdem mich Neph aus ihrem Bett warf, erspähe ich Mr Kakaduu durch die offene Tür im Zimmer der Jungs auf dem Boden sitzend. Da der Ärmste bitterböse Zeilen über mich in sein Tagebuch. Schreibt, tut es mir plötzlich sehr leid, heimlich alle seine Kekse aufgefuttert zu haben. Ich entschuldige mich bei ihm und verspreche, ein geheimes Familienrezept meines Kemptners zu verraten sowie ihn zu Petzis köstlichen Grilltomaten einzuladen.


Am Mittag steht dann der erste Rauswurf der Challange an. Wer soll gehen? Wer ist völlig unkompatibel mit mir? Ich entscheide mich wie folgt:
Neph: 86 Punkte (54/32)
Bambi: 71 Punkte (46/25)
Mondkuss: 68 Punkte (36/32)
Stev: 23 Punkte (10/13)
Mr Kakaduu: 9 Punkte (27/-18)
Godin: 7 Punkte (-3/10)
Ich finde zwar, dass Godin eine gute Seele ist, aber es ist, als Stünde eine Wand aus Eis zwischen uns.
Neph, Bambi und Stev winken ihr zum Abschied, während sie die vielen Stufen heruntersteigt – In die Freiheit, zu ihren geliebten Büchern und zu ihrem geliebten Verlobten, der ihr ein tolles Stück Kuchen bereithält, über welches sie „staunen“ wird ^_^


Aber the Show must go on!
Durch Godins Abtritt begreift auch Stev endlich, was für ihn auf dem Spiel steht. Also beschließt er, sich zusammenzureißen und endlich mal etwas Zeit mit Kitten zu verbringen. Während sie also zur Stärkung Erbsensuppe schlürfen, erzählt Stev ihr, dass er bestimmt ein Tennisprofi geworden wäre, hätte er sich nicht dem Boxkampf verschrieben.


Beim ersten Schachdate des Tages, bastelt Stev erstmal ein „Z wie Zitten“ aus den Figuren. Für ein „K wie Kitten“ seien, seiner Meinung nach, nicht genügend Schachteilchen da.
„Ach, Stev, da geht mir die Sonne im Herzen auf“ – zwinkere ich ihm zu.


Unten im Wohnzimmer erfährt Neph gerade von Bambi, dass das Schachturnier nicht in Unterwäsche stattfinden muss. Sie hätte sie nur mal in Unterwäsche sehen wollen und hätte ihre eigene abgelegt, damit die Lüge dadurch glaubwürdiger würde. Damit Neph von keinem der Zuschauer erkannt werden kann, bedeckt sie schnell ihr Gesicht.


Oben hat mittlerweile Mr Kakaduu Platz genommen. Noch immer ist er etwas sauer, aber auch verwundert, warum ich nicht einfach gefragt habe, ob ich ein paar Kekse abhaben darf.
„Ich bin ja nicht verrückt, ich geb Dir schon was“, sagst er. „Ich weiß doch, dass Du mir sonst die Hand abknabberst.“

Mondkuss hält es hingegen nicht lange auf dem Stuhl. Noch vor dem offiziellen Ende des Dates, steht er auf und geht mit Stev Pool spielen.
„Das ist eben mehr mein Spiel.“ – gibt er zu verstehen.
„Meines doch auch!“ (Memo an mich selbst: Pluspunkte für die kultige Jacke und das offene Geständnis!)


Neph scheint hingegen ein echter Profi im Schachspiel zu sein. Ohne Unterlass setzt sie ihr Schach-Matt-Face auf und macht mich damit ganz hibbelig!
Hat die vielleicht tolle Augen!


Pünktlich auf die Sekunde steht Bambi auf der Matte und verlangt ihr Recht. Soll sie haben, auch wenn ich Neph noch gerne etwas länger hätte starren lassen.


Wobei? Bambi ist doch auch extrem niedlich! Am liebsten hätte ich sie im Doppelpack! So einen versauten Dreier mit Bambi-Zwillingen… *Miau!*


Ich bin so bessen von dieser Vorstellung, dass ich nicht nur das Match haushoch verliere, sondern auch gar nicht mitkriege, wie Mr Kakaduu beim Ausprobieren des Familienrezeptes, den ich ihm nur wenige Stunden zuvor verraten habe, die Küche in Brand setzt und darauf nervlich und hungertechnisch völlig zusammenklappt. Armer Kerl!




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