Die Villa war also gebaut, mein Koffer gepackt, die Kandidaten in den Startlöchern…Da hieß es für mich erstmal Abschied nehmen von den Lieben daheim. Also rief mich mein bester Freund Petzi Zwiebel und seine neue Mitbewohnerin Susi (auch eine geborene Zwiebel, übrigens! Petzi findet´s goldig) an und lud mich auf ein relaxtes Barbecue ein. Und zu deinen gegrillten Tomaten sagt Niemand nein, ich schwöre!
Sogar meine Freundin Lyria konnte sich von ihrer Abhandlung über Montessori losreißen, um sich von mir zu verabschieden. Ein Herz aus Gold, die Gute. Meckert noch nicht mal mit mir, wenn ich so angeberisches Zeugs von mir gebe: „Und am Ende gibbet anständig Moneten! Da kann ich endlich mein Museum aufmachen und ordentlich auf den Putz hauen!“ Aber sie kennt mich auch schon eine ganze Weile und weiß, dass für mich mehr im Leben zählt, als Geld. Ich mag auch Partys, Spaß und guten Sex. Und ja, Gefühle und so ein Gedöns auch.
Jedenfalls haben wir uns alle den Bauch mit Petzis leckeren Tomaten voll geschlagen und uns anschließend stilecht auf die Tanzflä… Ich meine, auf den Rasen im Garten begeben, um nach altem indianischem Brauch, die zukünftige Braut für den Stand der Ehe vorzubereiten. Wir nehmen die Challange alle sehr ernst.
Gegen Mitternacht hieß es dann, sich noch ein letztes Mal umzusehen und den endgültigen Schritt in ein neues Abenteuer zu wagen. Sind sie nicht hinreißend, meine liebsten und knuffigsten Freunde?Würden die sechs Kandidaten auch solche Originale sein? Oder müsste ich mich mit langweiligen Spießern abgeben, die nur an meine getragene Höschen wollen? Die Zukunft wird es offenbaren…
Tatataa, Vorhang auf:Da ich bereits früh morgens mit einem Taxi zum Bachelorturm gebracht worden bin, konnte ich mir in Seelenruhe das Eintreffen der appetitlichen Kandidaten mit ansehen. Schon lustig, wenn man mit ansieht, wie sie murrend versuchen, sich an einander vorbeizudrängeln, um das beste Bett für sich selbst in Anspruch zu nehmen.
Ein ganz besonders eifriger, hat mich direkt zur Seite genommen, um mir seine ultimative Klick-Klack-Kluck Technik beizubringen. Der scheint wirklich begierig darauf zu sein, zu gewinnen. Aber niedlich ist er ja - sehr!Die dunkle Schönheit, die hier so skeptisch unser Treiben beobachtet, heißt Neph. Sie scheint nicht so recht glücklich darüber, an der Challange teilzunehmen. Oder bin ich nur einfach nicht ihr Typ?
Die zwei haben mich gar nicht erst zu Kenntnis genommen. Völlig aus dem Häuschen darüber, dass es in der Bude auch Staffeleien und Ölfarbe gibt, haben sie glatt vergessen, warum sie hier sind.
Die blonde Dame mit der sexy Brille (woher kenne ich das Modell bloß?) nennt sich Godin. Auch sie scheint es nicht eilig zu haben, sich an mich ranzuschmeißen. (Aber Leute, so habe ich mir das echt nicht vorgestellt!) Sie geniest einfach nur die Aussicht und die frische Meeresluft.
Der hier, Stev, macht seinem Ärger deutlich hörbar Luft. Man hatte ihm angeblich etwas Anderes in Aussicht gestellt. Etwas mit mehr Muskeln und mehr Haaren auf dem Bein. Pöh! Ich bin ja wohl eine klasse Frau, Geschlechtsvorlieben lassen sich mit mir locker übersehen. Ich wäre ja wohl auch noch als Kaktus ein guter Fang!Das sieht er aber offenbar anders. Und weil der offenbar nicht gern allein leidet, gesellt sich Neph an seine Seite. Ich habe ja Gerüchte gehört, sie sei bereits verlobt und wolle bald heiraten. Wohl ne Wette verloren, was Kleines?
Weswegen Stev da ist, verrät er ihr unter vier Augen als der Hunger die beiden in die Küche treibt: „Ich will das Geld, um nach Indien zu fahren und dort einen sexy Kerl kennen lernen, mit dem ich Kamasutra erlernen kann!“Danke vielmals Leute! Und wegen euch habe ich mir die Bikinizone mit heißem Wach behandeln lassen… Tolle Aussichten sind das!
Also musste ich schwerere Geschütze auffahren und eine klitzekleine kleine Taktikänderung vornehmen:Wenn sie nicht auf meinen Körper scharf sind, dann sind sie es vielleicht auf meine Kochkünste? Immerhin weiß ich als einzige, wie man den Kühlschrank umdrehen kann… (Muahahaa!)
Also vorbildliche Gastgeberin serviere ich die Teller mit meinen berühmten Spaghtetti in Joghurtsoße natürlich formvollendet. Doch leider hat Godin nur Augen für das rehäugige Bambilein…
… Und MrKakaduu hat nur Augen, für meine Pasta. (Zumindest schon mal ein Teilerfolg.)
Doch wenn er auch keine Tischmanieren hat, weist er anderweitig ein vorbildliches Benehmen auf: Nicht nur seinen Teller spült er rein und weiß, sonder die der ganzen Truppe. Bravo, das nenne ich einen Mann, der weiß, womit er bei Frauen punkten kann!
Ich mache mich derweil auch nützlich und bügele gründlich das Sofa. Ist sehr zerknittert das Teil…
Im Hintergrund versucht Neph, heimlich ihren Verlobten anzurufen. (Na warte Freundchen, die werde ich Dir noch ausspannen! Selbst Schuld, wenn Du sie mit mir allein lässt!)
Derweil bekniet Mondkuss das sanftmütige Rehlein, ob sie sich von ihm kitzeln lässt. Sie sieht aber nicht wirklich begeistert aus, oder? Ist eben noch ganz scheu und unschuldig.
Nach der Kräftezerrenden Hausarbeit, mache ich mich erstmal beim Tanzen locker. Da aber Niemand etwas mit meinem Tanzstil anfangen kann, bleibe ich allein auf der Tanzfläche. Wohl noch nie einer was von Ausdruckstanz indianischen Ursprungs gehört, was? Wenn doch nur meine Freunde da wären! Sie würden der lahmen Bande schon beibringen, das Tanzbein zu schwingen.
Aber wenigstens will Bambi noch Pool mit mir spielen.„Ich will, dass Du mir gehörst, Du süßes Kitten! Mit Haut, Haaren und Tattoos!“ – flüstert sie anrüchig.
Ha… hatte ich zuvor was von „unschuldig“ geschrieben? Dieses Bambilein ist ja sowas von durchtrieben, dass ich ganz rot werde vor Verlegenheit. Mrrrrr!
Rot wird auch Godin, während sie Mr Kakaduu beim Duschen im Spiegel beobachtet. Ob sie es in Wirklichkeit auf ihn abgesehen hat?
Währendessen wartet geduldig auf dem Sessel, bis die Dusche wieder frei wird. Wenn der wüsste, was drinnen vor sich geht!
Und weil Duschen und Bespannertwerden so hungrig macht, gönnt sich Mr Kakaduu noch ein leckeres Mitternachtsmahl.
Bambi und ich sind hingegen völlig erschöpft auf den beiden Sofas zusammengebrochen. Wir sind eben doch nicht mehr die jüngsten. Derweil sieht mich Neph mitleidig an und fragt sich wohl, wie man so bescheuert sein kann, dass man die eine wahre Liebe beim Fernsehen zu finden glaubt. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur auf ihrer Socke eingeschlafen und sie hat jetzt kalte Füße, wer weiß?
Jedenfalls starten die drei Nachtschwärmer noch ein letztes Billardturnier, bevor es in die Heia geht.
Dabei bevorzugt Steve das Bett im Mädchenzimmer, um ganz nah bei seiner Leidensgenossin zu sein und sich bei ihr auszukotzen, dass er mit der Gesamtsituation unzufrieden ist.
Erst gegen 3:00 Uhr nachts, macht es sich auch der letzte unter seiner Decke gemütlich.

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